Nachbau eines Grabhügels aus der Bronzezeit in Essing-Altessing

Der nachgebaute Grabhügel orientiert sich an einem Grabbefund der Ausgrabungen des Jahres 1974. So ähnlich dürften bronzezeitliche Grabhügel ausgesehen haben. Mehrere nebeneinander stellten ein beeindruckendes Denkmal bronzezeitlichen Totenrituals dar.

Bereits 1974 wurden in Altessing archäologische Untersuchungen durchgeführt. Bei Straßenbauarbeiten traten dort zahlreiche Steine zutage, die sich als Überreste von 20 Gräbern aus der Hügelgräberbronzezeit heraus stellten. Die rundlichen Podien hatten einen Durchmesser von bis zu sieben Metern. Eingefasst waren sie durch annähernd kreisrund aufgebaute Kränze aus großen Kalksteinen. Darüber schütteten die Hinterbliebenen in vorgeschichtlicher Zeit Erdhügel auf, die aber bei Grabungsbeginn nach 3.500 Jahren nicht mehr zu sehen waren.

Die Verstorbenen wurden in ihrer Tracht, die Frauen mit Schmuck, die Männer mit ihren Waffen beigesetzt. Doch auch Keramikgefäße, Tassen, Schalen und Schälchen mit typischer mittelbronzezeitlicher Verzierung aus der Zeit um 1.500 vor Christus fanden die Archäologen in den Gräbern. Den Toten wurden einst auch Speisen und Getränke ins Jenseits mitgegeben. Keramikfragmente aus den Gräbern zeugen von diesem Brauch.