In Riedenburg-Emmerthal südöstlich von Aicholding wurde von August 1987 bis November 1990 beim Bau des Main-Donau-Kanals ein Grabhügelfeld der mittleren Bronzezeit ausgegraben. Ehemals umfasste der Friedhof 24 Grabhügel mit insgesamt 35 Bestattungen. Mindestens 23 stammen aus der Bronzezeit, d. h. aus dem 16. und 15. Jahrhundert vor Christus.
Ein Hügel mit einem Durchmesser von elf Metern und einer Einfassung aus einer zwei Meter dicken Trockenmauer von bis zu 1,30 Meter Höhe gehört zu den ältesten Bauten des Friedhofs. Dort ließ sich allerdings keine Bestattung nachweisen. Normalerweise zeichnen sich Gräber durch Knochen oder Leichenbrand und Grabbeigaben verschiedenster Art aus. Erst eine Nachbestattung am Hügelrand mit zwei Plattenkopfnadeln als Grabbeigaben, fünf s-förmigen Bronzespiralen und einer Bernsteinperle datieren das Rondell in die Zeit um 1.700 – 1.600 vor Christus.
Die Rekonstruktion des Monuments ist zwar gesichert, die Frage nach der Nutzung aber nicht zweifelsfrei zu klären. Es könnte sich um ein Scheingrab gehandelt haben. Möglicherweise diente diese Plattform jedoch ganz anderen Zwecken. Vergleiche aus Niederösterreich lassen die Vermutung zu, dass solche Bauwerke als Verbrennungsplattformen dienten. Offen bleibt, ob man dort die Toten verbrannte oder ob diese Steinbauten für andere Opferpraktiken im Rahmen des Bestattungsrituals dienten.
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